Die Entwicklung des Areals Aischbachstraße als kleinteiliges, dichtes und urbanes Wohnquartier ist im ‚Fahrplan Innenstadt‘ als Projekt verankert und folgt dem 12-Punkte Programm der Grundstücks- und Wohnungsbaupolitischen Strategie bei der Vergabe von Wohnungsbaugrundstücken für verdichtete Wohnformen nach Konzeptqualität.
Auch die Gestaltung der Freiflächen zwischen dem Areal Aischbachstraße und dem Bahndamm ist ein ‚Fahrplan Innenstadt‘ Projekt. Dazu gehört auch die Prüfung der Freilegung des Aischbachs und die Gestaltung eines Grünzugs entlang der Bahnlinie. Die neue Wegeverbindung für Fußgänger- und Radverkehr von der Nagolder Straße bis zum Jahnweg nördlich des Stadions wurde bereits realisiert.
Zur Vorbereitung der Entwicklung des Areals beauftragte der Gemeinderat in seiner Sitzung am 19. Februar 2020 die Verwaltung, eine städtebauliche Mehrfachbeauftragung auszuloben. Diese wurde im Juli 2020 in Zusammenarbeit mit den Projektsteuerern Matthias Gütschow und Thomas Gauggel aus Tübingen in Form eines „städtebaulichen Planungsgutachtens“ mit drei gesetzten Teilnehmern durchgeführt.
Für die Teilnahme an der Mehrfachbeauftragung wurden drei Büros mit Erfahrung in der Entwicklung kleinteilig genutzter Quartiere ausgewählt: Hähnig + Gemmeke aus Tübingen, lpundh Architekten aus Kirchheim/Teck mit welsner + welsner Garten- und Landschaftsarchitekten aus Nürtingen und Pesch Partner Architekten Stadtplaner aus Stuttgart mit g2 Landschaftsarchitekten aus Stuttgart.
Die Zielsetzung für die Mehrfachbeauftragung lag in einem robusten städtebaulichen Entwurf, der die Realisierung eines kleinteiligen und dichten Quartiers ermöglicht und ein Angebot für unterschiedliche Bewohnergruppen in verschiedenen Wohnformen schafft: Die Gebäude sollen in Form von Geschosswohnungsbauten und Stadthäusern von unterschiedlichen Agierenden (Bauträger, gemeinwohlorientierten Investoren, Baugemeinschaften und Einzelbauherren) geplant und realisiert werden. Somit kann eine kleinteilige, individuelle Bebauung ermöglicht, Vielfalt erzeugt und Aspekte eines ökologischen und kostensparenden Bauens berücksichtigt werden. Des Weiteren soll besonderes Augenmerk auf eine qualitätsvolle Umsetzung der Freiräume sowohl innerhalb des Quartiers als auch im künftigen Park und im Bereich der Aischbachstraße gelegt werden.
Alle drei teilnehmenden Büros reichten ihren Wettbewerbsbeitrag fristgerecht am 12. Oktober 2020 ein. Danach folgte die Vorprüfung durch die Projektbetreuer Matthias Gütschow und Thomas Gauggel.
Am 23. Oktober 2020 fand die Jurysitzung des städtebaulichen Planungsgutachtens statt. Das Beurteilungsgremium setzte sich aus sechs Vertretern der Gemeinderatsfraktionen, vier externen Fachpreisrichtern und drei Vertretern der Stadtverwaltung zusammen. Eine Vertreterin der Internationalen Bauausstellung IBA’27 wohnte der Sitzung ohne Stimmrecht bei.
Das Beurteilungsgremium empfahl einstimmig, die Arbeit Nr. 3 (Pesch Partner Architekten Stadtplaner, Stuttgart mit g2 Landschaftsarchitektur, Stuttgart) der weiteren städtebaulichen Planung für das Areal Aischbachstraße zugrunde zu legen und sprach Empfehlungen für die Überarbeitung der Planung aus.
Im weiteren Projektverlauf soll der Wettbewerbsbeitrag des Büros Pesch Partner im Sinne eines städtebaulichen Vorentwurfs für das anstehende Bebauungsplanverfahren überarbeitet werden. Nach Abstimmung mit dem Büro ist geplant, im Frühjahr 2021 mit dem Bebauungsplanverfahren zu beginnen. Die erforderlichen Gutachten wurden bereits im Vorfeld erarbeitet oder beauftragt, sodass hieraus keine Verzögerungen im Verfahren zu erwarten sind. Parallel bereitet die Verwaltung derzeit gemeinsam mit Matthias Gütschow und Thomas Gauggel das Vergabeverfahren zur Vermarktung der Grundstücke vor. Ziel besteht darin, nach Abschluss des Bebauungsplanverfahrens nahtlos in die Konzeptvergabe einzusteigen. Das Vergabekonzept für die Grundstücke wird parallel zum Bebauungsplanverfahren entwickelt, damit die Vermarktung direkt mit dem Abschluss des Bebauungsplanverfahrens 2022 starten kann.